Zum letzten Jahreswechsel wurden über 28 Prozent weniger Desktop-PCs und Notebooks verkauft als zum Ende des Jahres 2021. Einen solchen Einbruch beim Absatz gab es bisher noch nie.

Die Verkäufe von Desktop-PCs und Notebooks brachen im vierten Quartal 2022 um mehr als 28 Prozent auf deutlich weniger als 70 Millionen Stück ein. Darüber sind sich die Marktforschungsteams cdr Firmen Canalys, Gartner und IDC einig – die Zahlen weichen nur wenig voneinander ab.

So ist konkret von einem Einbruch zwischen 28,1 und 28,7 Prozent auf 65,3 Millionen bis 67,1 Millionen PCs die Rede. Das nennt Gartner den stärksten jemals beobachteten Einbruch seit Beginn des Trackings Mitte der 90er-Jahre. Als Gründe liegen die Wirtschaftsrezession einhergehend mit Inflation und eine gesunkene Nachfrage nahe, weil sich viele schon während der Coronapandemie neue PCs gekauft haben.

Laut IDC waren die Verkaufszahlen Ende 2022 mit dem im vierten Quartal 2018 vergleichbar, als Intel die Nachfrage nach Notebook-Prozessoren nicht bedienen konnte. Gute Nachrichten für alle, die nach einem neuen PC schauen: Wegen hoher Lagerbestände könnten die Preise laut IDC auch noch weiter sinken.

Größter Verlierer war diesmal Dell mit einem Verkaufseinbruch von gut 37 Prozent auf nur noch knapp 11 Millionen PCs. Auf der anderen Seite stand Apple mit dem niedrigsten Rückgang: IDC schätzt den auf gerade einmal -2,1 Prozent; Canalys und Gartner auf realistischere -7,5 beziehungsweise -10,2 Prozent. Apple soll 7-7,5 Millionen Macbooks und Macs in den drei Monaten verkauft haben.

An der Rangliste der fünf weltweit größten PC-Hersteller hat sich dabei nichts geändert. Lenovo befindet sich weiterhin mit gutem Abstand auf Platz 1, gefolgt von HP, Dell, Apple und Asus. Im gesamten Jahr 2022 wurden 285-292 Millionen PCs verkauft – gut 16 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Insbesondere das noch relativ starke erste Quartal 2022 besserte die Jahreszahlen auf. Canalys geht von einem weiteren Rückgang 2023 aus, bis sich der Markt im Jahr 2024 wieder normalisiert.